Wandmalerei darf, wie alle bildende Kunst, nicht als autonom betrachtet werden. Sie ist ästhetisch und technologisch Teil der Oberfläche von Architektur. Die historischen, künstlerischen oder sonstigen kulturellen Werte der Kunstwerke sind in ihrer materiellen Substanz vergegenständlicht. Ihr Zeichencharakter ist in besonderer Weise, wie in keinem anderen Medium, an ihre Materialität gebunden. In der Wandmalerei des 13. bis 16. Jahrhunderts in Florenz ist diese unlösliche Verbindung von Materie und Idee in besonders faszinierenden Beispielen zu studieren. Die Geschichte der Originale ist auch eine Mahnung an die Kulturwissenschaft zur Quellenkritik und zum engagierten Einsatz für die materielle Erhaltung der Kunstwerke.
· Wie jede historische Wissenschaft muss sich die Kunstgeschichte mit ihren Gegenständen quellenkritisch auseinandersetzen. Zur Quellenkritik gehören alle Fragen, die nur am Original untersucht und überprüft werden können.
· Ich appelliere an die gesellschaftspolitische Verantwortung aller Menschen, die den Anblick des historischen Kulturguts, und speziell der verletzlichen Wandmalereien geniessen, sich engagiert für die adäquate Erhaltung dieses Erbes einzusetzen, die Denkmalpflege und die Bemühungen um entsprechende Ausbildung von Architekten, Naturwissenschaftlern, Kunsterziehern und Restauratoren zu unterstützen und:
· Diese Wandmalereien sind wunderschön. Man muss die Originale in Florenz anschauen.